"Amore Mio"

Das Projekt nahm bereits vor zwei Jahren erste Formen an und ist seither einen weiten Weg gegangen. Die inhaltlichen und ästhetischen Ansprüche an das Projekt waren von Anfang an ambitioniert, was einen anspruchsvollen und aufwändigen Produktionsverlauf bedingte. In einem ersten Schritt wurde das Drehbuch ausgearbeitet und die filmische Welt konzeptualisiert. Hierbei war es uns wichtig in surrealen Erzählstrukturen und -ästhetiken zu denken. Leitmotivisch Einsatz finden in «Amore Mio» diverse Spiegelelemente und -oberflächen, die als (Reflektions- )Fläche der (Selbst-)Erkennung, Verzerrung und Orientierungslosigkeit die beiden Protagonisten umgeben. Die Handlungsorte sind bewusst verschleiert und im Ungewissen gehalten, womit kosmologisch undefinierte Denk- und Erzählräume eröffnet werden sollen. Essentiell war für uns, inhaltliche und ästhetische Konzepte übers und im filmischen Medium zu reflektieren, wobei heterogenen, sich klaren Definitionen entziehenden, gegenüber den klassischen Erzählstrukturen Vorrang gegeben wurde. In einem zweiten Schritt galt es ein Kreativteam fürs Projekt zusammenzustellen, wobei sich die Suche und Anfrage einzelner Verantwortungsbreiche sehr aufwändig gestaltete (z.B. Production- Design). Hierbei sind wir an die bekannten und verständlichen Grenzen von unentgeltlichen Projekten gestossen (z.B. spontane oder berufsbedingte Absagen vor dem Dreh oder verschobene Deadlines in der Post-Produktion), die den Projektverlauf in verschiedenen Stadien entsprechend verzögerten. Dennoch hatten wir das grosse Glück sehr viele begabte und professionelle Kreativschaffende für das Projekt zu gewinnen, die gemeinsam mit uns «Amore Mio» in die Realität umsetzten. Im Frühjahr 2019 konnte der Dreh schliesslich konkret geplant werden: vom Scouting, über Production-Design und Styling, bis hin zu ausdifferenzierten Kamera- und Lichteinstellungen. Die zwei Drehtage (Studio- und Aussendreh) erforderten viel Planungsgeschickt, da es einige Szenen in diesen beiden Tagen zu drehen galt, ohne dabei den Raum für kreatives Experimentieren zu hemmen. Die Planungsarbeit und engagierte Mitarbeit aller Beteiligten machten den Dreh zu einem Erfolg und wir blicken auf zwei tolle und inspirierende Drehtage zurück. Nun sollten der letzten kreativen Etappe, der Postproduktion, die einzelnen Szenen zu einem stringenten Werk zusammengefügt werden. Besonders der Schnitt, das Color-Grading und einzelne VFX-Shots gestalteten sich aufwändig und erforderten Experimentierfreudigkeit. Viel Herzblut und ein grosses Engagement aller Beteiligten haben den Videoclip «Amore Mio» möglich gemacht. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen vom Team, wir alle konnten in dem Projekt bereichernden Experimenten sowie neuen Herausforderung begegnen und nicht zuletzt war es ebenso erfahrungsreich mit neuen Leuten zusammenzuarbeiten.