Begegnungen

Eine Geschichte über Beziehungen

Film
Begegnungen" - Zwei Jahre aus Fehlern lernen. Spaß, Begeisterung, Enttäuschung, Motivation, Alles für das Beste und zuviel Selbsterkenntnis um es in weniger Zeit zu realisieren. Zu realisieren, dass es schlecht ist oder, dass es besser als gedacht ist. Hin und her, rauf und runter, Gefühlschaos statt einer finalen Meinung. Wenn ich mal einen großartigen Film drehe, dann wegen "Begegnungen". Die Idee für "Begegnungen" wanderte vor etwa zweieinhalb Jahren in ein erstes Script. Es war ein Herzensprojekt von mir und ich hatte Ideen, Bilder und Klänge, die mich faszinierten und begeisterten. Die wurden geformt, abstrakt behandelt, neugeformt und immer wieder konzentriert. Ich denke, schon hier gingen ein paar der besten Ideen verloren, da ich mich manchmal zu wenig wagte und vielleicht sogar zu konsequent kürzte. Es ging an die Umsetzung und wir hatten als zweiköpfiges, noch zu unerfahrenes Produktionsteam eine Überforderung nach der anderen zu bewältigen. Planungstechnisch klappte es hinten und vorne nicht und die ursprüngliche Idee von einem zweiwöchigen Sommerdreh am Stück musste schnell beerdigt werden. So verteilten wir die Drehtage auf jedes Wochenende innerhalb eines halben Jahres (schlussendlich bis in den Winter), das uns zwischen die Finger kam und wo jeder Teil von Cast und Crew verfügbar war. Dadurch folgte das Problem, dass man einen Zwanzigminüter nach einem halben Jahr wirklich im Kasten haben sollte und so war jeder Zeitplan unfassbar straff. So straff, dass ich im Stress oft von Visionen abwich und mich mit Kompromissen zufrieden gab. So straff, dass die Schauspieler nicht den Raum hatten, um sich zu entfalten, besonders durch Improvisation. Und am Ende war viel Stress mit wenig Belohnung der atmosphärische Ratgeber, der uns runterzog und dazu führte, dass während der letzten Drehtage alle es nur noch hinter sich bringen wollten. Inklusive mir. Das bereue ich zutiefst. Sowohl, dass ich mich nicht mehr für das Projekt gequält und gepusht habe, als auch die anderen. Natürlich genauso, was an Ideen plötzlich für langweilige Kompromisse aufgegeben wurde. Aber das sind Erfahrungen, die ich nur einmal machen muss. Ich habe noch nie soviel gelernt, wie bei diesem Projekt und ich verstehe Filmemachen auf diese Weise nun unglaublich gut. In meinen Augen habe ich keinen guten Film gemacht. Vielleicht macht er anderen Spass, vielleicht finden ihn andere sogar gut. Wir werden es sehen. Ich sehe auf jeden Fall jede kleinste Kleinigkeit und bin mir über alles bewusst, was ich jetzt besser machen würde. Und ich schaue glücklich in die Zukunft, weil ich bei jedem neuen Projekt an Begegnungen denken werde und es soviel besser anpacken werde. Die Postproduktion ist der Filter, durch den diese Selbstreflexion entstand. Denn hier wurde mir alles und jedes Detail bewusst. Über das halbe Jahr Schnitt, Sound und Grading erlebte ich alles vom ersten Scriptentwurf bis zum letzten "CUT!" nocheinmal neu und jeden Gedanken den ich vergass oder später missinterpretierte oder schlicht von Anfang an falsch behandelte. Und nach all der Arbeit, dem Herzblut und den Tränen kann ich "Begegnungen" nicht einfach nur als schlecht bezeichnen. Da ist eine ganz persönliche Bindung entstanden und ich bin stolz darauf, dass ich am Ende nicht aufgegeben habe, und wider aller Steine im Weg das in meinen Augen Beste rausgeholt habe. Insofern bin ich auch gespannt auf Reaktionen bei der Premiere und anderweitigen Gelegenheiten. Und werde ich weiter Filmemachen? Ganz sicher bleibt es meine grosse Leidenschaft!
Projektdauer
20.03.2016 - 15.06.2018
Unterstützt mit
CHF 700