I feel you

Wir wollen verstanden werden. Ich will fühlen, was Du fühlst + Dir zeigen, wie ich fühle — mitfühlen + Mitgefühl von Dir zu mir + umgekehrt.
Unser Projekt „I Feel You“ widmete sich den Themen Empathie und Gewalt. Dabei griffen wir auf unsere unterschiedlichen Erfahrungsgrundlagen zurück und haben in einer Tanztheaterperformance im öffentlichen Raum Tanz mit Szenografie verbunden. Diese transdisziplinäre Arbeitsweise ermöglichte uns eine neue Art des Storytelling, in welchem wir uns gegenseitig unsere Tools zu Verfügung gestellt haben. Gezeigt wurde die Performance an zwei Abenden am 29.09.2023 und dem 30.09.2023 in er WABE - dem Ideenraum für Kunst und Kultur in Basel.

In einer fragmentarisch aufgebauten Erzählweise wurden diverse Aspekte von Empathie und deren situativen Nähe zu Gewalt thematisiert. Dabei haben wir beispielsweise untersucht, wie wir eine Szene schaffen, die Empathie fordert. Uns wurde klar, dass sich eine solche Situation/Szenerie aus verschiedenen Variablen zusammensetzt: Wer verlangt oder wünscht sich in welchem Kontext, auf welche Weise, von wem Empathie und wie zeigen sie das? 
In den folgenden Szenen der rund 15 minütigen Performance wurde mit diesen Variablen gespielt, wodurch die Szenarien und Perspektiven nicht nur inhaltlich auf unterschiedliche Weise verhandelt wurden, sondern sich auch formal zwischen Tanz und Text, Nonverbalem und Verbalem, Geräusch und Gefühl, Nähe und Distanz, Zuneigung und Abneigung bewegt haben.

Die gemeinsame Arbeit hat uns beide viel gelernt; wir haben nicht nur die Arbeitsweise der jeweils anderen Person kennengelernt, sondern haben auch beide viel über unsere eigene Herangehensweise reflektiert. Die Perspektive einer Szenografin und eines Tänzers übereinander zu legen, zu tauschen und sich gegenseitig aus der Komfortzone zu ziehen waren die wohl wichtigsten Erfahrungen dieses Projektes.