Visual Discipline

Fotokunst-Projekt: Bauhaus Leimeneggstrasse 43, Winterthur

Kunst
Foto
Vor rund einem Jahr nahm das Projekt erste Formen an. Die ursprünglich als reine forschungs- und rechercheorientierte Reise letzten Juni nach Stuttgart in die Weissenhofsiedlung und in die Staatsgalerie, entwickelte sich zu einer wichtigen Station im Projektverlauf; es entstanden sieben der dreizehn ausgestellten Fotografien in der Weissenhofsiedlung und die Staatsgalerie mit ihren wichtigen Exponaten der Bauhaus-Ära war eine essentielle Inspirationsquelle. Nach der Stuttgart-Reise und während der kreativen Detail-Konzeptualisierung des Fotografie- Shootings in der Leimeneggsiedlung in Winterthur, wurde mir klar, dass das Projekt aus der ursprünglichen Form herauswachsen musste, um inhaltlich und ästhetisch kohärent zu bleiben; dies hatte einen dementsprechend absehbaren Einfluss auf die Projektkosten. Eine zweite Serie – die fotografische Abstraktion der Architektur der Weissenhofsiedlung – kristallisierte sich als bewusst gesetzten und wichtigen Gegenpol zur noch folgenden inszenierten Dokumentation der Leimeneggsiedlung heraus. Es war mir wichtig den Transdisziplinaritäts-Gedanken des Bauhauses aufzugreifen und durch die fotografische Linse zu filtern. Das Shooting erforderte sehr viel Planungsarbeit; nebst der inhaltlichen und ästhetischen Umsetzung, war besonders die Suche und Anfrage von weiteren Kreativarbeitenden, Crew und Cast sehr aufwändig. Ich hatte das Glück sehr viele begabte Menschen für das Projekt zu begeistern. Mit dem abgeschlossenen zweitägigen, technisch sehr anspruchsvollen Shooting war das erste Ziel erreicht. Es folgte die Planung und Umsetzung der Fine-Art Prints und der Ausstellung. Dies war ein sehr anspruchsvoller Prozess. Besonders der Weg vom digitalen Bild zum analogen Druck und die effektive Ausstellung der Exponate (für fast jede Fotografie musste ein einzelnes Gestell gebaut werden, damit das Haus nicht beschädigt wurde) erwies sich als einiges komplexer und auch teurer als ursprünglich angenommen. Beispielsweise stelle ich bei Testdrucken fest, dass die Wahl des Papiers einen sehr grossen Einfluss auf den Bildeindruck hat und entsprechend teurere Papiere und Aufzüge einen grossen Mehrwert darstellten. Um in der Qualität konstant zu bleiben, war es wichtig diese Mehrkosten in Kauf zu nehmen, für die ich persönlich aufkam. Mit dem Verkauf von zwei bis drei Bilder und einer Kollekte bzw. Kleinformatverkäufen konnte ich diese Mehrkosten abfedern. Die Ausstellung am Originalschauplatz des Shootings selbst war ein Erfolgserlebnis und traf auf viel Anklang. Besonders freute mich, dass ein Kunstkritiker Gefallen an der Ausstellung und an der Kombination der beiden sich kontrastierenden Serien fand. Er wollte ein Artikel im Landboten* über die Ausstellung schreiben – dies jedoch nur, wenn es nochmals ein ‘Open-House’ gäben würde. Die Hauseigentümerin gab grünes Licht und wir konnten ein zweites Wochenende ausstellen. Dies war hinsichtlich des sehr grossen Aufwands der in das Projekt eingeflossen ist, ein schönes Erlebnis. Viel Herzblut und Zeit von mir und einigen Beteiligten hat VISUAL DISCIPLINE möglich gemacht. Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen von Projektbeteiligten erhalten. Der allgemeine Konsens; das Shooting war eine sehr spannende und lehrreiche Reise, bei dem sich viele weiterentwickeln konnten. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für mich: Ich kann unglaublich viel aus dem Projekt mitnehmen.
Projektdauer
24.06.2017 - 15.10.2017
Unterstützt mit
CHF 1’500