Working (Title)

Working (Title) ist die erste Einzelausstellung der Schweizer Künstlerin Paula Beck (*1999) in Deutschland.

Der Titel der Ausstellung birgt eine Doppeldeutigkeit, die ebenso die prozesshafte Arbeitsweise der Künstlerin sowie eine Neuverhandlung des Begriffs von Arbeit anspricht. Was heisst es zu arbeiten? Was heisst es zu funktionieren? Im Kontext dieser Fragen erfolgt eine Gegenüberstellung von produktiver, entlohnter und reproduktiver, nicht-entlohnter Arbeit. Nicht-entlohnte Tätigkeiten umfassen unter anderem Schwangerschaft, Erziehung und Pflege. Beck untersucht in ihren Werken den oft unsichtbaren und unbezahlten Charakter von Reproduktions- und Sorgearbeit in kapitalistischen Gesellschaften. Die Zweideutigkeit der englischen Begriffe “labour” (Arbeit) und “labour” (Wehen) bezeugt, wie eng beide Konzepte miteinander verknüpft sind – sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie kapitalistische Systeme diese Arbeiten hierarchisch ordnen: Produktive Arbeit wird anerkannt, während reproduktive Tätigkeiten oft abgewertet oder übersehen werden. Working (Title) zielt auf eine Neubewertung des etablierten Arbeitsbegriffs ab.

Beck bringt mit ihrer Kunst nicht nur ihre kritische Haltung gegenüber bestehenden gesellschaftlichen Zuständen zum Ausdruck, sondern auch ihr akademisches Fundament in Politikwissenschaft und Philosophie. Ihre multimedialen Werke sind durchzogen von einer tiefen Reflexion über soziale Narrative und Machtstrukturen.